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Lena Gorelik

vor Vaihingen, 13.12.2013

Morgen also, endlich, Vaihingen. Und wie viele würden das schon so formulieren: Vaihingen und endlich, hintereinander und im direkten Zusammenhang?


Vaihingen an der Enz. Ich war noch nie da. Aber morgen also.


Ein Wochenende in Vaihingen, ein familienfreies Wochenende, ein Wochenende mit einer Freundin. In Vaihingen. Und alle dann so: “Wo? Vaihingen? Was gibt es denn da zu sehen?”.


Im besten Fall: Nichts. Das Hotel Post garni, das Einzige übrigens, und wir vielleicht die einzigen Gäste. Ein Kino? Ich google es lieber nicht.


Und warum? Einer dieser Ideen, die bei einer Zigarette und einem Bier (dem Bier, das einigen Cocktails folgte), entstehen, aber am nächsten Tag trotzdem oder vielleicht gerade, weil sie so entstanden sind, gut sind. Es war nachts, und aus Ermangelung an besseren Orten, und weil es gerade irgendwie passte, saßen wir in einer Hauseinfahrt auf der Rosenheimer Straße, München, und blickten auf einen hässlichen, grauen Betonbau, der auch im Dunkeln der Nacht noch grau in grauer Hässlichkeit erstrahlte. Und warfen Städtenamen in einen Topf, wo könnte das Gebäude sonst noch stehen. Halle an der Saale, Bukarest, Heilbronn. Und eben auch Vaihingen. Und wir lachten und rauchten noch eine weitere Zigarette und nippten am Bier, und es war gar nicht kalt, denn C. hatte eine Decke aus ihrem Auto geholt. Wie praktisch. Und weil Vaihingen so perfekt passte und auch dieser Moment, das Trinken und das Rauchen auf der Rosenheimer Straße, ohne Grund, so gut passten, erfanden wir einen Kurzfilm dazu. Dazu wie zu: Vaihingen.


Und wenn man schon einen Kurzfilm im Kopf hat, dann muss man eben nach Vaihingen. Deshalb also. Morgen. Vaihingen.


(Schreiben und merken, dass auch aufgeschriebenerweise, auch wenn ich das aufschreibe, die doch meint, schreiben zu können, die Bedeutung von Vaihingen nicht wiedergeben kann).


Vaihingen, here we come.

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